Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie es überhaupt zu Krankheit kommt? Die Diskussion ist im Grunde so alt wie die Medizin selbst. Im Mittelalter machte man vor allem die schlechte Luft für Krankheiten verantwortlich – sogenannte Miasmen. Zu dieser Zeit wurden Fäkalien noch häufig in den Rinnsteinen an der Straße entsorgt. Schlechter Geruch war immer ein Indiz für Fäulnis, Verwesung, verdorbene Lebensmittel und unzureichende Körperpflege. Da lag man gar nicht so falsch mit der Vermutung, dass die Gerüche auch Hinweis auf Krankmachendes sind.
Im 19. Jahrhundert gelang mit dem mikroskopischen Nachweis der Bakterien dann ein großer Durchbruch. Von Pest bis Cholera – plötzlich waren die krank machenden Mikroorganismen erkannt – sie schienen für alle Krankheit verantwortlich zu sein. Doch dann ging die Diskussion von Neuem los. Nicht alle, die Bakterien ausgesetzt waren, wurden krank. Dasselbe galt auch für Viren. Es gab immer auch widerstandfähige Menschen, die gegen alles immun zu sein schienen. Dasselbe galt für Viruserkrankungen. Und wie ist es erst bei Erkrankungen, bei denen Mikroorganismen offenbar keine vordergründige Rolle spielen? Bei Autoimmunerkrankungen, Gelenkverschleiß, hohem Blutdruck, Diabetes und Asthma?
In den letzten Jahrzehnten erkennt man immer mehr die Rolle, die die Psyche bei der Krankheitsentstehung spielt. Und das ist auch schon fast unstrittig: Wer psychisch angeschlagen ist, ist auch anfälliger gegen diverse Krankheiten. Weniger bekannt ist hingegen, dass die Krankheitsentstehung oft sehr subtil beginnt. Oft sind es Verstimmungen, die wir über längere Zeit – vielleicht sogar über Jahre mit uns herumtragen. Seien es Konflikte in der Partnerschaft, im Berufsleben, in der Familie oder auch innere ungelöste Themen, die uns zerreißen und uns über lange Zeiträume Kraft rauben. Solche Energieräuber nagen an unserer Widerstandskraft. Irgendwann entsteht aus der inneren Verstimmung ein Symptom, das dann auch der Arzt feststellen und beschreiben kann: Hautauschlag, hoher Blutdruck, Infektanfälligkeit, Schmerzen aller Art. Und schließlich verfestigt sich das Krankheitsgeschehen. Aus dem Symptom entsteht eine (oftmals chronische) Krankheit, die dann auch klassifiziert werden kann und eine medizinische Bezeichnung bekommt. Ist es so weit gekommen, dann kann es schon recht schwer werden, den Prozess umzukehren. Auch die Medizin versucht dann nur, mit allerlei Mittelchen, die Symptome in Schach zu halten oder zu unterdrücken. Echte Heilung ist damit oft nicht zu erreichen.
Man sollte sich in solch einem Falle ruhig erinnern, wie alles begonnen hat. Wir hatten gesagt, am Anfang standen oft Verstimmungen, negative Emotionen und Konflikte, die ungelöst geblieben sind und die bis zum heutigen Tag nachwirken. Man darf auch nicht denken, dass eine Krankheit, die sich manifestiert hat, die vormals bestehenden Konflikte behoben oder gelöscht hat. Sie wirken vielmehr weiter im Untergrund, und es ist daher lohnend, zu überlegen, welche unbearbeiteten oder verdrängten Themen man sich rumträgt. Wenn man hier den Hebel ansetzt, sind mitunter erstaunliche Veränderungen im Krankheitsverlauf möglich.
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Bildquelle: Gerd Altmann
