Die Aufzeichnung von Bewegungen kann mit den heutigen technischen Möglichkeiten auf sehr verschiedene Weise erfolgen. Am bekanntesten sind die Schrittzähler. Ob Apple-Watch oder externes Gerät: Sie erhalten Informationen, ob Sie das täglich empfohlene Schrittpensum von 7.500 Schritten erfüllen und können sich daran in Ihrer Tagesplanung orientieren.
Was weniger bekannt ist: speziell für Senioren entwickelte Betten 🛏️ haben eine Vielzahl von Sensoren integriert. Hier können wiederum die Häufigkeit und Intensität von Bewegungen analysiert werden. So wird sehr schnell deutlich, wenn sich das Bewegungsprofil verändert. Ursachen hierfür können Verletzungen, eine Unterzuckerung, ein Schlaganfall, eine Depression und viele andere Gründe sein. Auch wenn Sie nicht vor Ort sind, werden Pflegekräfte und Angehörige sehr schnell auf die veränderte Situation aufmerksam, und können entsprechende Maßnahmen einleiten oder zu Hilfe kommen.
Werden Bewegungsmelder im Raum installiert – an den Wänden oder z. B. integriert in eine Deckenlampe – ist es möglich die Bewegungen der Person im Raum aufzuzeichnen. Wie vorhin für Bewegungen im Bett beschrieben, geht es hier nicht darum, was eine Person zu einem konkreten Zeitpunkt macht, sondern ob sich die Bewegungsmuster von Tag zu Tag verändern. Jemand, der sonst üblicherweise gegen 8:00 Uhr morgens im Wohnzimmer frühstückt, verlässt am Tag darauf nicht sein Schlafzimmer? Auch hier werden wieder ein Alarm und eine Benachrichtigung an den Pflegedienst, die Nachbarn oder die Angehörigen ausgelöst 🚨
Oder haben Sie einen Angehörigen, der gelegentlich die örtliche Orientierung verliert? Das sind Menschen, die nach einem Spaziergang nicht mehr nach Hause zurückfinden und dann aufwändig und häufig mit Hilfe der Polizei 🚔gesucht werden müssen. Eine GPS-Ortung mit Armband oder Handy schafft hier Abhilfe und erlaubt es einen schnellen Kontakt zum Patienten wieder herzustellen.
Lässt Orwell hier grüßen? Sind wir da in der totalen Überwachung angekommen? Werden nicht auch ohne diese Sensoren täglich genug Daten von uns aufgezeichnet? Soll wirklich jede unserer Regungen im Schlafzimmer aufgezeichnet werden?
Ich glaube es ist deutlich geworden, dass es hier um ein Monitoring für eine sehr kleine und spezielle Personengruppe geht – Menschen, die in ihrer Aktivität und in ihrer Orientierung deutlich eingeschränkt sind und sowohl einen sehr eingeschränkten Bewegungsradius als auch eine eher geringe Variabilität ihrer Tages- und Bewegungsabläufe haben. Gespeichert werden zudem nicht konkrete Bilder oder Fotos von Personen, sondern nur die Linien und Spuren der Bewegung. Solche Informationen sind für Dritte nicht wirklich interessant. Ein mit Firewall und Virenscanner geschütztes WLAN ist trotzdem Voraussetzung für die Anwendung der Systeme und für die Wahrung des Daten- und Personenschutzes.
Es ist schon erstaunlich, wie weitgehend das Monitoring heute möglich ist. Für den genannten Personenkreis und für die Angehörigen bietet es einen neuartigen Grad von Sicherheit und Geborgenheit.
