Ist mit Kaffeekränzchen eher das gemütliche Beisammensein gemeint – mit Blümchenkaffe und (Damen-) Konversationslexion (heute vielleicht eher Smartphone mit Suchmaschine)? Oder meint Kaffeegesellschaft eher eine Gesellschaftsform, in der man sich schon morgens mit einem Kaffee auf Touren bringt, den ganzen Tag gedopt im Büro rumläuft, vor den 20:00 Uhr-Nachrichten noch einen letzten Kaffee trinkt, um diesen die volle Aufmerksamkeit schenken zu können? Die Steigerungsform dieser Art von Kaffeegesellschaft ist dann die Energie-Drink-Gesellschaft. Die Energetisierung wird hier noch deutlich weiter getrieben und manch einem sollen von zu vielen Energie-Drinks schon lange Ohren oder Flügel gewachsen sein.
Blicken wir einmal zurück: Kaffee wurde erst im 13. Jahrhundert in Europa bekannt. Zu diesem Zeitpunkt und noch bis ins 18. Jahrhundert konnten sich ausschließlich Angehörige der Oberschicht ab und zu ein Tässchen Kaffee (oder Mokka) leisten. Und gleichzeitig hatte der Kaffee in dieser Phase eine durchaus zwiespältige Reputation. Einerseits genoss er als Luxusgut höchste Wertschätzung und zum anderen war er als Aufputschmittel durchaus verpönt. Wer hatte es den nötig, sich aufzuputschen? Es galt in den gehobenen Kreisen als schicklich und sittlich ein beschauliches und in sich ruhendes Leben zu führen. Die im 18. Jahrhundert zunehmend in Mode kommenden Kaffeehäuser galten zunächst als durchaus zweifelhafte Etablissements.
Ein Mischform zwischen Kaffeekränzchen und getriebener Kaffeegesellschaft ist dann die sogenannte Kaffeefahrt. Hier fängt alles gemütlich an. Spätestens nach der 2. Tasse soll(t)en die Gäste dann aber so aufgedreht sein, dass Sie auf die mehr oder weniger aufdringlich vorgebrachten Kaufangebote einsteigen. Hier schließt sich also der Bogen zwischen Gemütlichkeit und Antrieb in besonders augenfälliger Form.
Heute ist der Kaffee allgegenwärtig. Neben seiner Rolle als Genussmittel ist er zu einem Booster für Leistung und Produktivität geworden. Das Marketing hat es zudem geschafft die Reputation des Kaffees restlos aufzupolieren. Dass die allgemein verfügbaren Kaffees fast durchgehend in gigantischen Plantagen mit Mengen an Herbiziden, Pestiziden und Fungiziden angebaut werden, gerät dabei gänzlich in Vergessenheit. Eine ganze Industrie und Heerscharen von armen Kaffeebauern leben vom fortlaufenden Kaffeeumschlag.
Übrigens: Ob sie sich mit dem Kaffee in einen gesundheitsgefährdenden Leistungsbereich katapultieren oder damit eben gerade in ein ausgeglichenes Optimum Ihrer Performance kommen, lässt sich gut mit der von mir angebotenen Gesundheitsmessung feststellen. Schauen Sie gerne mal rein:
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